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Erster Raum

Mit seiner verschränkten Fußstellung folgt der Tänzer der burgundischen Hofmode. Gleichzeitig führt er einen drehenden Tanzschritt aus, bei dem er sich auf der Stelle bewegt - in Tanzbeschreibungen des späten Mittelalters wird dies als „swanzen“ und „winden“ bezeichnet.

Andere Bezeichnungen: „Figur mit jagdhutähnlicher Kopfbedeckung“, „Schneiderlein“ Inventar-Nummer: Ic/228 Höhe: 64 cm Material: Lindenholz Schäden/Ergänzungen (unter anderem): die rechte Fußspitze, die Bartspitze und der Rockzipfel sind ergänzt. Farbige Fassung: vollständig von 1928.

Die Augen wirken müde, die Tanzpose angestrengt. Seinen roten Jagdhut hat der Tänzer sorgfältig mit einem Tuch am Kopf befestigt. Die auffallend lange Nase verweist nach damaliger Lesart zugleich auf Hochmut und männliche Potenz - komischer Kontrast zur biederen Erscheinung.

Der Tänzer fällt weniger durch modische Extravaganzen, als durch seinen stampfenden Tanzstil auf - die getretene Variante des Moriskentanzes. Seine Kleidung mit Wams und Beinlingen entspricht der damaligen Mode.

Andere Bezeichnung: „Bauer“ Inventar-Nummer: Ic/227 Höhe: 81 cm. Die Figur überragt gemeinsam mit der Figur „Turban“ alle anderen Tänzer um bis zu 20 cm. Ob dies einen besonderen Grund hat, ist nicht bekannt. Material: Lindenholz Schäden/Ergänzungen (unter anderem): Der linke Daumen und der rechte kleine Finger sind ergänzt. Farbige Fassung: vollständig von 1928

Locker gegürteter Überrock, bequeme Hosen, zerschlissene Stulpenstiefel - solche Bauerntracht verstieß gegen alle höfische Etikette und bürgerliche Ordnung. In der Stadt war dies nicht nur lächerlich, sondern sogar strafbar. Doch nicht genug der Peinlichkeit: Statt standesgemäßem Schlapphut trägt der Exot vom Land einen orientalischen Turban.

Ärmliche Kleidung, plumpe Bewegung, einfältiges Gesicht: Ein Bauer versucht sich vergeblich am Tanz der höheren Stände - und gibt sich so der Lächerlichkeit preis.

Andere Bezeichnungen: „Figur mit banddurchzogener Schildkappe“, „Prophet“ Höhe: 63 cm Material: Lindenholz Schäden/Ergänzungen (unter anderem): Die linke Hand ist ergänzt, die rechte Hand angestückt, drei Zähne fehlen. Seit 1928 ohne Fassung

Ein Mann in gereiftem Alter, seine Jugendlichkeit wirkt komisch bemüht. Sein Lächeln ist zu selbstgefällig, seine Kleidung überspannt: Die überweiten Tütenärmel imitieren plump höfische Mode, das enge Wams überspannt den Wohlstandsbauch.

Mit blähenden Ärmeln vollführt der Tänzer eine schwungvolle Figur. Er trägt sein Selbstbewußtsein offen zur Schau. Beifall heischend scheint er auf Publikum und Konkurrenten zu blicken.

 

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