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Als der Betrieb Skuplturenwerkstatt gesichert war, begann Erasmus Grasser eine zweite Karriere als Architekt und Ingenieur. 1487 plante er den Neubau des Klosters Rorschach für die Benediktinerabtei St. Gallen. 1492 erweiterte er die Stadtpfarrkirche in Schwaz (Tirol) und konstruierte eine neue Turmuhr.

1498–1512 sanierte er die herzoglich-bayerische Saline Reichenhall. In der Münchner Frauenkirche wurde um 1500 eine astronomische Uhr mit beweglichen Figuren aufgestellt. Vieles spricht dafür, dass auch sie von Grasser stammt.

Mit dem beruflichen Aufstieg gingen gesellschaftliche Anerkennung und Wohlstand einher. Seit 1480 stand Erasmus Grasser mehrfach der Zunft St. Lukas vor. 1507 stiftete ihm Herzog Albrecht IV. für Sparsamkeit beim Salinenbau eine jährliche Leibrente von 80 Gulden, freies Hofkleid und Freitisch bei Hof. 1508 war er reichster Künstler Münchens. Von 1512 bis zu seinem Tod 1518 war Erasmus Grasser Mitglied des „Äußeren Rates“, dem obersten politischen Gremium der Stadt München.
 

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