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Erasmus Grasser war nicht nur ein angesehener Künstler, sondern auch ein erfolgreicher Unternehmer. Er scheint ein Großatelier geführt zu haben. Nur ein Werk, der Aresinger-Epitaph in St. Peter, ist von seiner Hand signiert. Nur für wenige Bildwerke ist Grassers Urheberschaft durch Quellen belegt. Zahlreiche Skulpturen, früher als Werke Grassers bekannt, gelten heute wieder als ungeklärt. Trotz Fortschritten der Forschung zu historischem Material und Arbeitstechnik lassen sich anonyme Werke kaum mit Sicherheit bestimmten Künstlern zuschreiben. Ebenso ist meistens unbekannt, welche Werkteile jeweils der leitende Meister und welche seine Gesellen herstellten. Manche Erzeugnisse einer Werkstatt überragen andere durch originelle Bildideen, außergewöhnlichen Ausdruck oder virtuose Technik. Es spricht daher viel für die Annahme, dass Erasmus Grasser den Figuren der Moriskentänzern besonders große Aufmerksamkeit gewidmet hat. Dagegen waren die mehr als 170 bildlichen Teile des Chorgestühls der Münchner Frauenkirche sehr wahrscheinlich überwiegend Werkstattarbeit. Dafür spricht neben der enormen Anzahl der Bildwerke auch ihre serielle Ähnlichkeit. Ähnliches gilt für die Malerwerkstatt Jan Polacks: Trotz der großen Anzahl der ihm zugeschriebenen Werke ist der Meister selbst weder als Person noch als Künstler näher fassbar. Typisch ist an seiner Kunst gerade die starke Typisierung von Motiven und Personen. Die Polack-Werkstatt ist wahrscheinlich das eindrucksvollste Beispiel eines durchorganisierten Kunstbetriebes, der dank rationeller Arbeitsweise in der Lage war, in kurzer Zeit Werke in gehobene Qualtät und zu niedrigen Preisen zu liefern.
 

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