Erasmus Grasser beschäftigte in seiner Werkstatt keine Maler. Wenn bei Flügelaltären Tafelbilder gefordert waren, koppelte er sich mit Münchner Meistern wie Jan Polack. Ob bei solchen Arbeitsgemeinschaften der Bildhauer oder der Maler die künstlerische Leitung hatte, ist nicht bekannt. [Abb.: ehem. Hochaltar St. Peter, Tafeln von Jan Polack; Abb.: Petrusfigur von Erasmus Grasser]Grasser war gefragt, wenn anspruchsvolle Aufgaben nach originellen Lösungen verlangten. Mit dem Wandepitaph für den Münchner Dekan Dr. Ulrich Aresinger gelang es ihm, ein geistvolles theologisches Programm in anschauliche Bilder zu formen. Dabei half Grasser sein Verständnis von zeitgenössischer Druckgrafik, die er zuweilen in Bildhauerkunst übersetzte. [Abb.: Wandepitaph in St. Peter in München, 1482] [Abb.: Evtl. Druck/Stich(?) des Meisters E.S.] [Evtl. Vertiefungsscreen: Beschreibung/Interpretation Aresinger-Epitaph]Trotz seiner führenden Stellung in Altbayern - nicht immer musste es Grasser sein. Als Herzog Sigismund um 1490 die Schlosskirche Blutenburg stiftete, kamen andere Münchner Künstler zum Zug. Zwölf Apostelfiguren eines unbekannten Meisters und Altarbilder von Jan Polack zeugen vom hohen Niveau der Kunstszene in Bayern und besonders in München in dieser Zeit. [Abb.: Meister d.B.A./Apostelfiguren und Pollack/Gnadenstuhl] [Abb.: Foto Blutenburg, Anlage außen]
Erasmus - am Sa, 04. Dezember 2004, 17:24 - Rubrik: Zweiter Raum