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Die Mächtigen umgaben sich gerne mit Tänzern und anderen Künstlern. Im Münchner Tanzhaus hinter verschlossenen Türen, andernorts in aller Öffentlichkeit. In seiner Lieblingsstadt Innsbruck scheute sich der spätere Kaiser Maximilian I. nicht, die Hofloge seiner Stadtresidenz mit einem Moriskentanz zu schmücken - mit ihm selbst und seinen beiden Gemahlinnen als Mittelpunkt. [Abb.: Fotos vom Goldenen Dachl]

Von seinem Prachtbalkon aus konnte Maximilian Turniere und Schauspiele beiwohnen, die auf dem Platz vor seinem Balkon aufgeführt wurden. Und auch in Abwesenheit zeigte sich der Monarch stets der Innsbrucker Bürgerschaft - portraitecht in Sandstein gemeißelt, inmitten seiner Moriskentänzer. Ähnlich seinem zwanzig Jahre älteren Pendant in München , ist auch der Innsbrucker Moriskentanz mit einem repräsentativen Wappenzyklus unterlegt.

Die Reliefs am Goldenen Dachl wurden früher Erasmus Grasser zugeschrieben, wurden aber wohl um das Jahr 1500 vom Innsbrucker Meister Nikolaus Türing d.Ä. geschaffen. [Sechs?!] Bildfelder zeigen jeweils ein Tänzerpaar, zwei das höfische Publikum. Die Innsbrucker Tänzer unterscheiden sich stark von ihren Münchner Kollegen. Ob würdelos oder würdevoll, dort erscheinen neuzeitliche Typen. Die Tiroler Morisken wirken dagegen wie mittelalterliche Zerrbilder - mit wilden Grimassen, deformierten Gliedern und übertriebenen Verrenkungen.
 

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