„Turban“: Orientalische Gestalten mit Turban treten in zeitgenössischer Skulptur und Malerei häufig im Zusammenhang mit den Heiligen Drei Königen auf - im Münchner Kunstumkreis gab dafür sogar manchmal der Münchner Moriskentänzer das direkte Vorbild ab.„Mohr“: Am Goldenen Dachl in Innsbruck ist einer der Moriskentänzer ebenfalls als Mohr dargestellt. Vereinzelt gibt es in der mittelalterlichen Kunst dunkelhäutige Schergen, häufiger aber verkörpern Mohren bestimmte heilige Gestalten, z. B. den hl. Mauritius und den hl. König Caspar. „Stulpenstiefel“: Abgesehen vom großen Turban trägt die Figur die zeitgenössische bäuerliche Arbeitskleidung. Die Stiefel sind stark zerschlissen. Eine modische Extravaganz stellt der Turban anstelle des damals üblichen großen Schlapphutes. Bildliche Darstellungen aus dem Mittelalter zeigen Bauern häufig barfuß und ohne Beinkleider. Verglichen damit ist der bäuerliche Moriskentänzer hochwertig gekleidet. „Jagdhut“: Jagdhutähnliche Kopfbedeckungen scheinen in der Mode des Spätmittelalters sehr verbreitet gewesen zu sein und sind häufig in bildlichen Darstellungen auf.„Perlenmütze“, „Löwenmütze“: Die phantasievoll gestalteten Kopfbedeckungen der beiden Tänzer erinnern ebenso wie ihr wilder Gesichtsausdruck an sadistische Schergen, die bei Heiligenmartyrien oder bei der Geißelung, Dornenkrönung oder Kreuzannagelung Christi auftreten.
Erasmus - am Do, 17. Februar 2005, 18:50 - Rubrik: Erster Raum