Mit dunkler Hautfarbe, gelockten Haaren, breiter Nase und wulstigen Lippen entspricht er der damaligen Vorstellung des morgenländischen „Mohren“. Dunkelhäutige Figuren treten in der mittelalterlichen Kunst häufig als heilige Gestalten auf (Hl. Mauritius, Hl. König Caspar) (Link zu ST 2.3.0: Der Orient lockt). Das besonders weit geschnittene und locker gegürtete Wams und sein tuchhartiges Stirnband unterstreichen die exotisch-orientalische Erscheinung des dunkelhäutigen Tänzers.Der Mohr scheint gerade eine gesprungene Tanzfigur ausgeführt zu haben, den er mit einem weiten Spreizschritt federnd abfängt. Wie die übrigen Tänzer zeigt auch er dabei die typische verschränkte Fußstellung im burgundischen Stil.Aller Bewegungsartistik zum Trotz: Der verzerrte Gesichtsausdruck des Tänzers macht klar, dass seine Eleganz nur angemaßt ist. [Link zu NT 1.1.3.1: Tänzer] Inventar-Nummer: Ic/222Lindenholz, Höhe: 63 cm.Schäden/Ergänzungen: u.a. linke Hand, drei Finger der rechten Hand und Schärpenende ergänzt. Farbige Fassung: von 1928, mit wenigen älteren Resten.
Erasmus - am So, 31. Oktober 2004, 23:32 - Rubrik: Erster Raum