Andere Bezeichnungen: „Figur mit kleinem Turban“, „Orientale“. Mit souveräner Eleganz führt der schlanke Tänzer den am burgundischen Hof beliebten Grundschritt des Moriskentanzes vor, in der „getretenen“ Variante: Er streckt den linken Fuß im rechten Winkel zum rechten Fuß nach vorne aus. Dazu verdreht er seinen Körper und verteilt leichtfüßig die Last auf Stand- und Spielbein.Das Gesicht des Tänzers gibt keinen Hinweis auf seine Herkunft. Es ist vor allem der unter dem Kopf zusammengebundene Turban, der die morgenländische Erscheinung hervorruft. Orientalische Gestalten mit Turban treten in zeitgenössischer Skulptur und Malerei häufigim Zusammenhang mit den Heiligen Drei Königen auf - in manchen Fällen gab dafür sogar der Münchner Moriskentänzer das direkte Vorbild ab. [evtl. Abb.: Relief in der Schlosskapelle St. Ignatius in München-Warnberg; Enstehungsdatum?][Link zu NT 1.1.3.1: Tänzer]Inventar-Nummer: Ic/221Lindenholz, Höhe: 81,5 cm.Schäden/Ergänzungen u.a.: vermuteter Federbusch des Turbans verloren. Zeigefinger der linken Hand, Schuhspitze am linken Fuß, Schellen unterhalb des rechten Knies ergänzt.Farbige Fassung: von 1928, mit wenigen älteren Resten im Inkarnat (Gesicht).
Erasmus - am So, 31. Oktober 2004, 23:31 - Rubrik: Erster Raum