Um 1500 zog es die neuen Fürsten in die Stadt. Vorbilder waren italienische Potentaten in Mantua oder Mailand - Verwandte der bayerischen Wittelsbacher. Mit dem Geld reicher Kaufleute bekämpften Landesfürsten und König den alten Provinzadel und simulierten den Glanz vergangener Ritterseligkeit.
Ein Holzschnitt aus der Zeit um 1520 zeigt einen König, umgeben von seinem feudalen Hofstaat. Zu seiner Linken aber sitzt ein Patrizier, er scheint ihm am nächsten zu stehen. Fast sieht es so aus, als frage der Monarch den Kaufmann um Rat. [Abb. HL 1520, JMM 43]
Eine neue Zeit regiert. Könige zahlen Kreditzinsen und entdecken sogar die bürgerliche Liebe. Am „Goldenen Dachl“ in Innsbruck (um 1500) zeigt sich der spätere Kaiser Maximilian I. den Innsbruckern mit seiner zweiten Frau, geheiratet aus Staatsräson - direkt daneben seine erste Gattin, die der König weiterhin liebte. [Abb. Goldenes Dachl, JMM 49]
Ein Holzschnitt aus der Zeit um 1520 zeigt einen König, umgeben von seinem feudalen Hofstaat. Zu seiner Linken aber sitzt ein Patrizier, er scheint ihm am nächsten zu stehen. Fast sieht es so aus, als frage der Monarch den Kaufmann um Rat. [Abb. HL 1520, JMM 43]
Eine neue Zeit regiert. Könige zahlen Kreditzinsen und entdecken sogar die bürgerliche Liebe. Am „Goldenen Dachl“ in Innsbruck (um 1500) zeigt sich der spätere Kaiser Maximilian I. den Innsbruckern mit seiner zweiten Frau, geheiratet aus Staatsräson - direkt daneben seine erste Gattin, die der König weiterhin liebte. [Abb. Goldenes Dachl, JMM 49]
Erasmus - am Mi, 28. Juli 2004, 15:52 - Rubrik: Dritter Raum
Erasmus meinte am 29. Jul, 08:55:
Mann, war ich blind...
... klar, der typ auf dem HL-Bild ist natürlich ein Patrizier (der diesmal übrigens dem Fugger wirklich ähnlich sieht, ist hier aber egal) - genau nach damaliger Kaufmannsmode gekleidet - und auch genau die gleiche Anordnung wie auf dem Goldenen Dachl: König wendet sich dem Kaufmann zu seiner Linken zu (war die linke Seite ein besonderer Ehrenplatz? weiß ich jetzt nicht), dieser scheint ihm etwas einzuflüstern. In beiden Fällen jedenfalls eine demonstartiv enge, exklusive Beziehung zw. König + Kaufmann!Auch gut: Jetzt muss das Goldene Dachl nicht mehr ganz so oft zitierte werden.
Zu Absatz 3: Ist das eigentlich irgendwo belegt, dass Max seine erste Frau so innig weiter liebte - und war das etwas revolutionär neues? Ich kann mich da nicht so aus. Ich weiß nur, das Jakob Fugger selbst quasi aus Geschäftsräson eine Frau geheiratet hat, die er angeblich nicht liebte. Verkehrte Welt?